Zur Oberkreide im Meißner Gebiet

Schlagwörter: 2012, cenoman, zscheila
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Zur Oberkreide im Meißner Gebiet  Meißener Schichten oder Meißen-Formation bezeichnen eine Einheit des oberen Untercenomans der Elbtalkreide. Die Typuslokalität befindet sich an der oberen Kante eines auflässigen Steinbruches in Meißen-Zscheila am Joachimstal. Abbildung: Im Untercenoman abgelagertes Geröll oberhalb des alten Steinbruches.

Text & Abbildungen M. Göpfert, 2012

Die Ablagerungen bestehen aus rotbraunen bis roten Konglomeraten und Sandsteinen, die reichlich Korallen, Bivalven, Brachiopoden, Echiniden, Schwämme und Bryozoen enthalten. Als Seltenheit treten auch Ammoniten auf, wie Schloenbachia varians. Die Fundmöglichkeiten sind leider ziemlich eingeschränkt, da der Bruch stark verwachsen und zudem schwer zugänglich ist. Die Meißener Schichten sind die ältesten Ablagerungen der sächsischen Kreide, die insgesamt einen Zeitraum von ca. 8 Millionen Jahren umfaßt und vom oberen Untercenoman bis zum mittleren Coniac reicht.

In den neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts entstanden beim Bau eines Einkaufscenters nahe der Niederauer Straße temporäre Aufschlüsse, die zum Teil spektakuläre Funde wie einen nahezu kompletten Turrilites und einen Belemniten (Neohibolites) - beides Erstnachweise für die sächsische Kreide - geliefert haben. Bei der Typuslokalität handelt es sich um eine sogenannte Brandungsklippe, wie sie auch anderen Orten im Elbtal (Kahlebusch, Hoher Stein, Gamighübel) zu finden sind. Den Untergrund bildet karbonischer Granit.

Weitere Informationen zur Elbtalkreide finden Sie unter www.kreidefossilien.de

Fauna der Meißen-Formation

Limaria reichenbachi
Koralle Columnocoenia sp.
Koralle Dimorphastrea regularis
Koralle Stylohelia sp.
Schnecke Cerithium sp.

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